Feuerbestattung Minden

Es gibt Orte, die beim ersten Gedanken oder beim ersten Kontakt fast jedem Menschen ein Gefühl der Beklemmung und Angst vermitteln. Auch mir ging es ähnlich, als ich zum ersten Mal ein Krematorium als Anteilnehmender besuchte. Zu diesem Zeitpunkt kam mir noch nicht der Gedanke, dass auch mein Beruf mich in diese Räumlichkeiten führen wird und das zu diesem Zeitpunkt der Weg auch für mich persönlich sehr schwer sein wird. Aber das Vertrauen und die harmonische Zusammenarbeit mit unserem Auftraggeber haben mir den Mut gegeben, auch dieses Projekt zu einem ganz besonderem und gefühlvollen zu machen.

Am Anfang steht man vor der Frage, wie fühlt sich dieser Weg an, den man als Angehöriger geht, wenn man sich für den Abschied in einem Krematorium entscheidet. Dieser Weg ist so individuell und traurig, dass man Ihn vielleicht nur sehr schwer verkraften und verstehen kann. Auch wenn in diesen Momenten alles Äußerliche nicht wichtig scheint und erkennbar ist, fühlt sich eine behagliche und warme Umgebung im Unterbewusstsein bestimmt wohltuend an.

Es war erst unser Gedanke und dann unser Ziel, aus diesen Räumen einen Ort zu schaffen, der die Gefühle wohltuend begleitet und das Unterbewusstsein beruhigt, ein spiritueller Ort. Materialien, Farben und Formen und ganz besonders das Licht schaffen eine beruhigende Atmosphäre.

Schon beim Eintreten in das Gebäude entsteht ein Gefühl von Ruhe und Geborgenheit. Ein angenehmer Sitzbereich mit Sesseln, ein großer Teppich und ein Bild, das aus dem Bestand in das neue Konzept eingefügt wurde, empfängt jeden Anteilnehmenden.

Der Trauerraum

Das Bild im Trauerraum wurde zu einem ganz besonderen Projekt. In enger Zusammenarbeit mit dem Künstler haben wir – mit gemeinsamen Gedanken – dieses Bild der Begegnung geschaffen. Schemenhaft kann man Menschen erkennen, die eine eigene Interpretation des einzelnen Betrachters erlauben. So kann der Trauernde während der Feier seinen ganz eigenen Halt in diesem Bild finden und die Fantasie erlaubt die Hoffnung der Wiederbegegnung.

Der Raum der Einfahrt

Den Raum der Einfahrt, in dem die Särge in die Feuerstellen gefahren werden, und der immer öfter für die engsten Angehörigen als letzter Moment in den Erinnerungen bleibt, haben wir zu einem Raum der Ruhe und Besinnung gestaltet. Die freitragenden Baldachine mit den kleinen Leuchten erinnern an kleine Engel. Die großen kugelförmigen Leuchten unter der schwarzen Decke erscheinen wie Monde oder Sonnen. Der Raum ist ein Ort der Ruhe, um allein für sich diesen Moment zu erfahren und sich durch das Licht geborgen zu fühlen.

Das Café

Nach diesen schweren Minuten haben die Angehörigen noch die Möglichkeit, sich im Café mit der Familie und Freunden zusammenzufinden. Hier, in einer behaglichen Atmosphäre, kann man aus der Gesellschaft wieder Kraft schöpfen.

Vielen Dank

Wir wünschen uns, dass wir mit unserer Arbeit einen Teil dazu beitragen, dass diese Begegnung mit dem menschlichen Ende zu einem Teil des eigenen Lebens wird, und im Unterbewusstsein ein Gefühl von Wärme und Zuversicht hinterlässt. Wir bedanken uns für das Vertrauen in unser Konzept und unsere Arbeit.